1892 – 1898

Altlandsberg nimmt den Bahnbau selbst in die Hand

1892
Das preußische Kleinbahngesetz vom 28. Juli 1892 fördert den Bau von Kleinbahnen und schafft dafür sogar reale Finanzierungsmöglichkeiten.
Am 2. März1893 gründet sich die Strausberger Kleinbahn AG mit dem Ziel, eine normalspurige Bahnstrecke von dem weit außerhalb an der Ostbahn gelegenen Bahnhof in die Stadt zu bauen. Die Kleinbahn nimmt noch im gleichen Jahr ihren Betrieb auf. Eine solche Stichstrecke schwebt auch dem Magistrat von Altlandsberg vor.

1894
Verschiedene Alternativen für einen Bahnanschluss werden diskutiert. Das vom Berliner Bahnbauunternehmer Duhm vorgelegte Projekt einer normalspurigenKleinbahn von Altlandsberg nach Hoppegartenstößt auf das Interesse der Altlandsberger. Eswird am 22. Januar 1894 im Schiering’schen Gasthof erstmals öffentlich vorgestellt. Bürgermeister Bredow und der UnternehmerDuhm werben für die Finanzierung desProjekts. Duhm hatte bereits die Strausberger Kleinbahn gebaut.

1895
Differenzen mit dem Bauunternehmer, der mit dem Projekt finanziell überfordert ist, aber
auch Schwierigkeiten beim Kauf des für die Strecke erforderlichen Grund und Bodens
stehen auch noch 1896 auf der Tagesordnung.

1897
Im Spätsommer bricht der Altlandsberger Magistrat sämtliche Geschäftsbeziehungen mit dem Bauunternehmer Duhm ab. Neuer Partner der Stadt wird die 1893 gegründete Allgemeine Deutsche Kleinbahn-Gesellschaft (ADKG), die bereits zahlreiche Neben- und Kleinbahnen im Deutschen Reichbetreibt. Sie sagt Kapitalbeteiligung zu. Am 16. Dezember unterzeichnen der Altlandsberger Magistrat und die ADKG den Vertrag über dieEinrichtung einer normalspurigen Kleinbahn von Hoppegarten nach Altlandsberg.

1898
Am 1. Juli gründet sich die „Altlandsberger Kleinbahn-Aktiengesellschaft“. Ihr Kapital beträgt 365.000 Mark. Die Aktien werden vom preußischen Staat, von der Provinz Brandenburg, dem Kreis Niederbarnim, der Stadt Altlandsberg, einigen Bürgern der Stadt und Privatinteressenten gezeichnet. Der Bahnbau wird bereits im Frühjahr in Angriff genommen. Er wird vom Eisenbahn- Bau- und Betriebsunternehmer Philipp Balke aus Berlin im Auftrage der ADKG ausgeführt, der als Subunternehmer bis Ende 1899 auch den Betrieb der Altlandsberger Kleinbahn übernimmt. Am 2. August erteilt der Regierungspräsident in Potsdam die Betriebskonzession. Am 3. Oktober wird in Anwesenheit von Vertretern der Preußischen Regierung, der Königlichen Eisenbahn-Direktion Berlin, der ADKG die Kleinbahnstrecke Hoppegarten (Mark) – Alt-Landsberg feierlich eröffnet. Genehmigungsschreiben der Preußischen Regierung vom 17. Januar 1898

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